Dead or Alive 5: Last Round im Test

Autor des Artikels: Steven Wilcken

DOA5LRMit Dead or Alive 5: Last Round ist nun die dritte Neuauflage von Team Ninja des 2012 erschienenen Prügelspiels erschienen. Wieder einmal prügelt man sich mit überwiegend halb nackten, weiblichen Charakteren, deren Brüste willkürlich, entgegen jeder Physik, durch die Gegend wabbeln. Trotzdem sind im Vergleich zu Dead or Alive 5 oder Dead or Alive 5 Ultimate einige neue, aber nicht bemerkenswerte Features enthalten. Das Besondere ist aber, dass das Spiel erstmals auch für Xbox One und Playstation 4 erschienen ist.

DoA5LR 3Interessant aber nicht neu,…

Wenn man ehrlich ist, hat sich seit dem letzten Ableger im Jahr 2013 nicht viel verändert. Lediglich zwei neue Kämpfer, zwei neue Arenen, sowie diverse Kostüme und Frisuren wurden hinzugefügt. Allerdings sollte man beachten, dass Last Round kein neues Spiel, sondern mehr eine Neuauflage ist.

Trotzdem mangelt es nicht an Umfang, den insgesamt kann man aus 34 Kämpfern auswählen, eingeschlossen der DLC Charaktere Marie Rose, Nyotengu, als auch Phase-4. Zudem sind wieder alle bekannten Spielmodi enthalten. Neben den üblichen Spielmodi wie Survival, Versus oder Time Attack, oder der Tag-Team Modus. Ebenfalls ist eine Storykampagne enthalten, welche allerdings mehr trashig, als wirklich ernstzunehmend ist.

DoA5LR 1Eigentlich will ich nicht gegen dich kämpfen,…

Wir wollen ehrlich sein, so richtig verstanden haben wir die Story nicht. Daher können wir auch nicht wirklich sagen worum es geht. Wir gehen aber davon aus, dass dies auch nicht gerade wichtig ist. Innerhalb der Geschichte treffen unterschiedliche Charaktere eben aufeinander und prügeln sich.

Dabei sind die Gründe, warum man gegeneinander antritt teils sehr banal. Beispielsweise beleidigt jemand das Motorrad eines anderen. Er will sich nicht dafür entschuldigen und wie sollte es anders sein gehen sich beide an die Gurgel.

Genauso könnte man folgendes sagen: „Hey da liegt Stroh auf dem Boden,… ja und? Warum hast du eine Gasmaske auf? Komm lass uns prügeln,…“ So in etwa ziehen sich dann auch alle Dialoge im Storymode und sind nicht wirklich bemerkenswert.

DoA5LR 4Darauf kommt es eigentlich an

Wenn wir schon ehrlich sind, müssen wir auch zugeben, dass der wichtigste Modus von Dead or Alive, bzw. generell bei Prügelspielen der Online Modus ist. Hier kann grundsätzlich jeder Spielmodi online gegen Freunde oder zufällige Gegner angetreten werden. Zudem wurde ein Turniermodus eingebaut in dem man mit bis zu 16 Kontrahenten teilnehmen kann.

Das Problem hier ist nur leider, dass das Spiel trotz verbesserten Netcode, gegenüber den alten Ablegern, trotzdem von schlimmen Lags geplagt wird. Das trübt den Onlinespaß ungemein und kann schnell frustrieren.

Ein weiteres Problem bei unserem Test war, dass es zudem kaum Spieler gab. Wir haben teilweise mehrere Minuten gebraucht, bis überhaupt ein Spiel zustande gekommen ist. Daher konnten wir uns an dieser Stelle keine qualifizierte Meinung bilden. Wir werden aber versuchen noch nachträglich hier eine Meinung nachzureichen.

DoA5LR 2Easy 2 learn, hard 2 master

Veteranen des Spiels werden aber schnell in das Spiel hineinfinden. Denn was die Steuerung und das Kampfsystem angeht, hat sich hier nicht wirklich etwas verändert. Grundsätzlich kann man aber sagen, dass Dead or Alive 5: Last Round auch für neu Einsteiger schnell zu lernen ist.

Im Vergleich zu anderen Genre Vertretern wurden hier nur wenige Tasten belegt. Dafür steigt hier aber die Zahl der Angriffs-, Verteidigungs- und Kontermöglichkeiten. Um sich dies einmal vorstellen zu können, Dead or Alive setzt auf eine Art Schere, Stein, Papier-Kampfsystem:

Angriffe schlagen Würfe, Würfe schlagen Griffe und Griffe schlagen Angriffe.

Auf die Vertikale wird übrigens gänzlich verzichtet und die Kämpfe finden grundsätzlich in der horizontalen statt. Dafür kann man sich aber im dreidimensionalen Raum bewegen. Dies ermöglicht dem Spieler zudem Angriffen auszuweichen.

Mit ein wenig Übung gelingt es einem auch später die Kontrahenten aus der Arena heraus zu prügeln und in Dead Zones zu schleudern. Durch diese Dead Zones erhalten die Kämpfer zusätzlichen Schaden. Und wer noch weiter gehen will, kann in manchen Arenen sogar auf unterschiedlichen Ebenen kämpfen, bzw. den Gegenspieler dorthin prügeln.

Jedoch als Anfänger im Genre oder als Dead or Alive Neuling, sollte man sich zuerst auf den Trainingsmodus konzentrieren. Hier kann man gemütlich alle Angriffe und Combos gegen Sparringbots austesten und üben.

DoA5LR 6Neue Kämpfer mit an Bord!

Neben den Ganzen Angriffen und Combos kann man so auch sämtliche Kämpfer anspielen und seinen Lieblingscharakter herausfinden. Neben den Bereits bekannten Kämpfern aus den älteren Ablegern sind in Last Round noch zwei Neuzugänge zu finden.

Zum einen das 18 jährige Schulmädchen (Klischees lassen grüßen) Honoka, welches über ein fotografisches Gedächtnis verfügt und kann so automatisch die Angriffe ihrer Gegner nachahmen und mixt diese mit ihren eigenen Moves.

Zum anderen feiert Shinobi Raidou ein Comeback. Fans kennen Shinobi als Boss-Gegner aus dem ersten Dead or Alive. Der Muskelbepackte Kämpfer setzt eher auf die Kraft und Wucht seiner Angriffe als auf Schnelligkeit.

DoA5LR 5Die guten und Schlechten Seiten

Trotz der Neuauflage des Spiels wurden Fehler im Kampfsystem nicht beseitigt. Immer noch plagen den Spieler grundlegende Fehler, wie zum Beispiel die nicht ganz genaue Kollisionsabfrage. Dadurch kann es passieren, dass Schläge nicht in Ihr Ziel finden, sondern ins Leere gehen.

So kann es vorkommen, dass die zurechtgelegte Taktik beiseitegelegt wird und sich das Spiel in Button Smashing verliert. Natürlich sind solche Probleme in anderen Genre Vertretern zu finden. Aber nach der nun mittlerweile dritten Neuauflage, hätte man dies doch in den Griff bekommen sollen.

Scheinbar aber lag die Priorität ganz woanders. Denn Last Round erstrahlt auf der Xbox One, als auch auf der Playstation 4 in einer 1080p-Auflösung und flimmert mit konstanten 60 Bildern pro Sekunde über den Bildschirm.

Trotzdem wirken die Arenen teilweise ein wenig Steril und ein paar mehr Details hätten dem Spiel noch besser getan. Dafür sehen die Charaktere durch die Soft-Engine nahezu makellos aus. Sie soll eine realistische Darstellung der Haut ermöglichen.

Und davon ist in Dead or Alive, zumindest bei weiblichen Charakteren immer schon viel zu sehen gewesen. Auch in Last Round bleibt man sich dieser Tradition treu und man ermöglicht es dem Spieler mit dem Fotomodus die Damen in aus jedem Winkel abzulichten. Ob man dies nun braucht, bleibt mal dahingestellt, aber für den einen oder anderen bestimmt ein nettes Feature.

Fazit:

Wenn man auf Beat’em’Ups steht, kommt man sicherlich nicht um Dead or Alive herum. Auch wenn der Stil des Spiels fragwürdig ist, bleibt es trotzdem ein gutes Kampfspiel mit relativ schnell zu erlernenden Kampfsystem.

Trotz des einfachen Kampfsystems hat man es schwer gegen die KI auf höheren Schwierigkeitsgraden. Diese Prügelt einen innerhalb von Sekunden in Grund und Boden. Wer aber wirklich eine Herausforderung sucht, versucht sich im Online Modus gegen menschliche Gegner.

Grundsätzlich kann man aber sagen, dass Dead or Alive 5: Last Round alles für ein gutes Prügelspiel mitbringt. Fraglich hingegen ist nur die DLC Politik des Entwicklers. Neben diversen unterschiedlichen Editionen für das Spiel kann man einzeln Spielmodi, Charaktere oder eben über 300 Kostüme gegen einen kleinen Obolus kaufen.

Empfehlen würde ich das Spiel in jedem Fall für Leute, welche auf dieses Genre stehen. Wer sich bereits einen Ableger von Dead or Alive 5 für die alte Generation gekauft hatte, kann diese gegen eine kleine Gebühr für die neue Generation freischalten und sogar den alten Spielstand übernehmen.

Aber trotzdem sollte man erst noch eine Weile warten, da wir zumindest in unserer getesteten Xbox One Version, diverse Fehler und Abstürze des Spiels festgestellt haben. Laut Entwickler arbeitet man aber bereits an den Problemen und man wird versuchen zeitnah ein Update nachzureichen.