Devil May Cry Defintiv Edition im Test

Autor des Artikels: Steven Wilcken

dmc1[1]

Wir haben uns die Neuauflage von Devil May Cry für Next-Gen Konsolen angeschaut. Der DLC, neues Balancing samt Schwierigkeitsgrad, 1080P und 60 FPS sollen zum erneuten Kauf verführen. Doch rechtfertigen diese Dreingaben einen erneuten Kauf? Wir verraten es euch im Test!

[b]Ein Jäger, Sie alle zu knechten[/b]
Dante is zurück. Schon auf der PlayStation 3, Xbox 360 und dem PC, war das Reboot von Devil May Cry ein gefeiertes Spiel. Angefangen bei der genialen Story und Erzählweise, über das Abwechslungsreiche und fordernde Kampfsystem. DMC hatte selbst dem Genrekönig God of War knallharte Konkurrenz gemacht. Nun kehrt Dante erneut zurück. Mit alter Franchise, in HD und erstmals auf Next-Gen. Erzählerisch und Inhaltlich ändert sich kaum was. Kaum, da Dialoge teilweise zensiert und geschnitten wurden. Ninja Theorie rechtfertig dies mit einer nötigen Anpassung um die Sequenzen runder zu gestalten. Spieler reden lieber von Zensur. Was richtig ist mag ich nicht zu beurteilen.

Dante lebt im DMC Reboot ein Leben ohne Rücksicht. Frauen am laufenden Band. Saufereien. Man könnte fast meinen, Dante ist am Abgrund seines Lebens. Doch nach einer durchzechten Nacht trifft er auf Lucia. Und mit ihr auf die Welt der Dämonen. Sie sind wieder da und Dante ist bereit die Dämonen-Welt kräftig aufzumischen. Schnell wird klar, dass Lucia nach ihm gesucht hat. Dantes Zwillingsbruder ist schon länger auf der Suche nach ihm. Obwohl beide eigene Wege einschlagen, können Sie nur gemeinsam die Brut der Hölle ausschalten.

2779177-dmc[1]

[b]Mythologie und Spielverlauf[/b]
Devil May Cry versucht mit verschiedensten Mythen und Motiven der klassischen Literatur, stets Handlungen in die Dämonenklopperei zu bringen. Wirklich tief gräbt das Spiel dabei nie, sondern handelt oberflächlich diverse Charakterzüge ab. Außerdem versucht das Spiel sich mit Dante und seiner zerrissenen Geschichte zu befassen. Sein Vater war einst schon ein großer Dämonenjäger. Allerdings führte dies zu mehreren Tragödien. Bewusst wird ihm das aber erst wieder durch den Bruder. Dantes Zorn ist riesig und er muss erneut den Dämonen Mundus in die Abgründe schicken. Dies hatte einst schon sein Vater erledigt.

Das Spiel setzt sich dabei durch mehrere Facetten zusammen. Zum einen muss der Spieler erkunden. Denn obwohl die Welt ziemlich linear gestaltet ist, gibt es doch überall kleine Verstecke, geheim Türen, Upgrades, Punkte und andere Geheimnisse. Zum zweiten muss der Spieler möglichst viele Monster Killen und Upgrades einsammeln. Denn nur damit kann Dante seine Fähigkeiten und Lebensleisten ausbauen. Zum dritten muss der Spieler mit Dante ganze Armeen an Gegnern ummetzeln. Allerdings nicht irgendwie, sondern schön mit Style.

maxresdefault[1]

[b]Style, Punkte und Kombos[/b]
Dante bekommt im Verlauf des Spiels zahlreiche Angriffe und Waffen. Auch neue Kombos können für jede Waffe freigeschaltet werden. Obwohl uns das Kampfsystem recht schnell mit Möglichkeiten überschüttet, gelingt der Einstieg in das Spiel ohne große Probleme. Schwieriger wird es, wenn man auch gute Benotungen und Highscores knacken möchte. Dann muss man Kombos aneinander Reihen und so möglichst hohe Punktezahlen abkassieren.

Dies gelingt aber nur, wenn man Kombos abwechselt und so hintereinander reiht, dass am Ende möglichst lange Komboketten entstehen. Schafft man dies, werden die Punkte mit Multiplikatoren adiert und so schnell vervielfacht. Das es aber Unmengen an Angriffen gibt und auch die Gegner verschiedenste Angriff- und Defensiv-Skills haben, ist das meistern des Spiels durchaus eine happige Angelegenheit. Doch damit nicht genug, denn der Spieler kann den Schwierigkeitsgrad noch deutlich von Hand erhöhen und sich so unglaublich schwere Herausforderungen schaffen.

Allgemein hat man in der Definitiv Edition nochmal viel Zeit damit verbracht, das Spiel so anzupassen, dass der Schwierigkeitsgrad nochmal anzieht. Jedoch nicht auf jeder Schwierigkeitsstufe. Denn grundsätzlich wird das Spiel auch etwas leichter, da dank 60 FPS das ausweichen, für geübte Spieler, sehr gut von der Hand geht.

ee2b018f9385570486e82e910b94a79e[1]

[b]Bosse, Minigames und co[/b]
Solche Spiele benötigen viel Abwechslung und so wundert es nicht, dass Gegnertypen ebenfalls mit der Zeit ständig neue Tricks bekommen um uns das Leben schwer zu machen. Es fängt Anfangs damit an, dass Gegner fliegen können. Schnell erhalten diese mächtige Schilder, die nur mit unseren schwersten Angriffen durchbrochen werden können. Wände in der Wand können mit bestimmten Waffen durchbrochen werden und liefern und so stets neue Abschnitte.

Immer wieder gibt es auch große Gegner, die deutlich mehr aushalten. Auch Bosse kommen regelmäßig und fordern uns dazu auf, die Angriffsmuster zu studieren und darauf zu reagieren. Suchen wir die Level ab, finden wir auch immer wieder Minispiele, die Extrapunkte und sehr mächtige Items für Erweiterungen des Lebensbalken freischalten.

devil_may_cry_test_0003-pc-games[1]

[b]Technik[/b]
Optisch sieht man DMC – Devil may Cry seine Herkunft von der PS3 und Xbox 360 an. Dennoch hat man keine Mühen Gescheut und einige Objekte mit Reflexionen, neuen Licht und Schattenwürfen und weiteren, typischen, Next-Gen Effekten, versehen. Am eindrucksvollsten ist aber die neue Schärfe, denn das Spiel wird in 1080P dargestellt. Außerdem die super flüssige Spielweise dank der 60 FPS, welche die ohnehin Butterweichen Animationen nochmals runder aussehen lassen.

Auch der Soundtrack weis zu überzeugen. Die deutsche Sprachausgabe erfüllt ihren Zweck, ist aber weit von der Genialität eines „The Orders“ entfernt. Aber immerhin gibt es eine deutsche Sprachausgabe. Dass ist bei japanischen Publishern nicht immer selbstverständlich.

Obendrauf bekommt man in der Definitiv Edition den DLC „Vergils Downfall“, der am 6. März 2013 und damit rund 2 Monate nach Release des Hauptspiels für PS3 und Xbox 360 veröffentlicht wurde.

Fazit: Devil May Cry ist nach wie vor ein geniales Spiel. Ninja Theorie hat das Spiel noch weiter perfektioniert und liefert ein attraktives Paket. Jedoch ist die Masse an aufgewärmten Spielen mittlerweile groß. Fragen nach dem „wie viele Remasterte Spiele sollen noch kommen“ klingen da durchaus berechtigt. Jedoch gibt es zu Devil May Cry noch keine Next-Gen alternative. Deshalb bleibt das Argument in Bezug auf Devil May Cry haltlos.

Die Next-Gen Variante läuft absolut flüssig und Rund und ist alles andere als ein „billiger“ Port. Genau deshalb sollten Fans von Hack’n’Slay Action unbedingt zugreifen. Wer mit dem Genre nicht viel anfangen kann, sollte wohl lieber auf andere Spiele warten.