Tower of Guns im Test

Autor des Artikels: Steven Wilcken

Tower of Guns 000Heute am 10. April 2015 ist das neue Indie Spiel Tower of Guns erschienen. Das von dem ein Mann Studio, Terrible Posture Games, gestemmte Projekt bietet schnelles Gameplay, verrückte Ideen und einen gewissen Retro-Charme.

Ob das Spiel aber nur für Hardcore Gamer geeignet ist, oder ob auch zwischendurch Zocker daran spaß haben werden, erfahrt ihr in den folgenden Zeilen. Getestet wurde im Übrigen die Xbox One Fassung des Spiels.

Tower of Guns 004Ein Turm ihn zu bezwingen

In Tower of Guns hat man die Aufgabe einen Turm von Sieben Ebenen, oder eben Level, mit Waffengewalt zu bezwingen. In jeder Ebene wimmelt es nur so von Gegnern, welche sich in den Weg stellen. Von Geschütztürmen bis hin zu fliegenden Robotern ist alles dabei, was wir uns nur vorstellen können.

Hört sich zunächst einfach an, würde es nicht den einen Haken geben, der einen zur Verzweiflung bringen kann. Denn jede Ebene die betreten wird, ist komplett zufällig generiert. Genauso wie die Gegner, welche ebenso zufällig generiert werden. Am Ende eines Levels wartet dann einen Boss-Gegner auf euch und ihr ahnt es sicherlich schon, dieser wird ebenfalls zufällig ausgewählt.

Von daher ist es nicht möglich, genau sagen zu können, was einen hinter der nächsten Türe erwarten wird. Treffen wir auf ein Labyrinth? Oder werden wir uns in einer riesigen Arena wiederfinden? Welche Gegner erwarten uns? Alles Faktoren die den Wiederspielwert zumindest hoch halten.

Tower of Guns 001Ich bin Schrotthändler, nein Krieger oder doch nicht?

Genauso zufällig wie der Aufbau des Spiels ist auch die Story. Die einzige Konstante in der Story ist, dass wir den Turm betreten und alles bis zum letzten Boss zerlegt oder tötet. Mal ist man zum Beispiel ein überlebender einer Zombie Apokalypse und flüchtet eben vor Zombies, oder ein Schrotthändler, welcher das lukrative Geschäft wittert. Dann wiederrum kann es sein, dass man einfach nur ein Krieger ist, welcher die Herausforderung sucht.

Begleitet wird der Spieler auf dem Weg zur Turmspitze von kleineren Textstücken, welche die Story ein wenig vorantreibt. Aber lest es euch nicht zu aufmerksam durch. Bei diesem Spiel wird Zeit zu einem kostbaren Gut und sollte dadurch der Tod eintreten, ist es umso ärgerlicher.

Beim Ableben des Spielers in Tower of Guns, verliert er seinen kompletten Fortschritt und darf wieder bei Level 1 anfangen. Und nicht nur das, auch alle bis dahin gesammelten Waffen Updates oder PowerUps verschwinden und dürfen neu gesammelt werden.

Tower of Guns 005Immer wieder von vorne?

Gerade wenn das Spiel beginnt kann dieser Umstand frustrieren. Nach fünf bis zehn Durchläufen hat man sogar die eine oder andere Herausforderung gemeistert und kann sich so Waffen und Perks freischalten, welche nach dem ableben nicht verloren gehen.

Aber auch während eines Durchganges trifft man hin und wieder auf Verkaufsautomaten, an denen Upgrades für seine Waffen oder auch neue Waffen gegen Bares käuflich zu erwerben sind. Also, Bares in Form von gesammelten Geld, welches die Gegner fallen lassen.

Das doofe an den Waffen-Upgrades ist nur, dass immer nur eins Pro Waffe ausgerüstet werden darf. Also muss man sich entscheiden, ob zum Beispiel das Dauerfeuer-Upgrade oder doch lieber ein Upgrade gewählt wird, welches zusätzlich Feuermienen verschießt.

 

Tower of Guns 003Die Sache mit den Perks

Ebenso sollte weise entschieden werden, welche Perks vorher ausrüstet werden sollten. Denn nur eine kleine Anzahl davon darf mitgenommen werden. So kann darf aus Doppel- oder Vierfachsprüngen oder Reduzierung des Fallschadens bis hin zu mehr leben, Panzerung oder schwächere Gegner unterschiedliche Dinge auswählen.

All dies kann aber auch als Upgrade während des Spiels gefunden werden. Zum Teil in versteckten Arealen oder können auch als Drops bei Boss-Gegnern gefunden werden. Einmal aufgesammelt oder ausgerüstet, wird das Spiel mit der Zeit immer schneller und gleicht irgendwann den alten Arena Shootern wie Unreal Tournament oder Quake.

Tower of Guns 007Der Retro Charme

Und dass nicht nur durch die irrwitzigen Manöver die man so durchführen kann, auch die Grafik erinnert ein wenig an die alten Spiele. Trotz der Umsetzung in der Unreal Engine 3 erinnert die Grafik an Klassiker wie das erste Doom oder Wolfenstein.

Allerdings liegt das auch dem Comic Look zugrunde, passt aber zu den ganzen Kanonen, Robotern, eigentlich zu jedem Gegner im Spiel. Das Witzige daran ist, dass selbst die Explosionen oder Rauchwolken wie gezeichnet wirken.

So erhält Tower of Guns seinen ganz eigenen Retro Charme. Allerdings ist die Steuerung des Spiels nicht gerade gelungen. Es ist zwar eine übliche Konsolen-Shooter Steuerung, wie man sie beispielsweise aus Call of Duty kennt, allerdings nicht so präzise wie erhofft und fühlt sich teilweise recht schwammig an.

Die Musik im Spiel ist da auch nicht gerade förderlich, da diese hauptsächlich aus Fahrstuhl Musik und sonstigen nervenden Tönen daher kommt. Die Waffensounds und die Geräusche der Gegner sind teilweise eintönig und wiederholen sich öfters.

Tower of Guns 006Ein Spiel für zwischendurch

Entwickler Joe Mirabello selbst sagt, dass Tower of Guns ein Mittagspausen Füller ist. Aber mit der Konsolen Version kann durchaus mehr Zeit investieren werden als man denkt. Denn hier wurden neue Spielmodi eingebaut, welche die durchschnittliche Spieldauer von ein bis zwei Stunden deutlich erhöhen kann.

Neben dem beschriebenen normalen Spielmodus darf auch ein Endlosen Modus gespielt werden, welcher sogar in einer Rangliste gewertet wird. So kann man sich mit seinen Freunden messen und schauen wer am weitesten im Spiel fortgeschritten ist und die meisten Gegner getötet hat.

Zusätzlich wurde ein Dice Roll Modus eingebaut. Dieser fügt jedem Level, bzw. jedem Raum der betreten wird, zusätzlich zufällige Ereignisse hinzu. So kann es sein dass sich die Wände um einen drehen oder die Steuerung vertauscht wird.

Tower of Guns 002Fazit:

Axe of Dargo: Allein der Titel des Spiels, Tower of Guns, sagt bereits alles aus, was es zu wissen gilt und worauf man sich einlässt. Positiv überrascht wurden wir natürlich durch das zufällige Spieldesign und das schnelle Gameplay. Allerdings ist noch anzumerken, dass das komplette Spiel auf Englisch ist. Da die Texte aber meist eh nicht wirklich relevant sind, ist dies hier nicht ganz so tragisch.

Spieler, welche gern einfach mal ne runde ballern wollen, sind hier sicherlich gut aufgehoben. Trotz des anfänglich hohen Anspruchs, wird das Spiel mit der Zeit einfacher und irgendwann wird sicherlich auch den letzten Boss in der letzten Ebene erreicht, sofern nicht gerade der Endlos Spielmodus gestartet wurde. Mit dem Dice Roll Modus kommt noch eine schippe Zufall oben drauf und das spiel wird nicht so schnell langweilig wie es sich zuerst anhört.

Dennoch sollte der Spieler ein dickes Fell haben und sich nicht leicht frustrieren lassen, denn jeder Tod im Spiel tut wirklich weh. Einzig und allein hätten wir uns noch einen Coop Modus gewünscht, aber vielleicht wird dieser in einem evtl. kommenden Nachfolger nachgereicht.