Nioh im Test.

Autor des Artikels: Steven Wilcken

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Nioh im Test.

Wir haben uns den PS4 exklusiven „Dark-Souls-Klone“ Nioh angeschaut. Handelt es sich hier nur um einen dreist geklauten Nachbau oder kann Nioh am Ende tatsächlich überraschen? Soviel vorweg – Nioh ist weit mehr. Es einfach auf Dark Souls runter zu brechen wird Nioh nicht gerecht. Mehr im Test!

[b]Worum geht es?[/b]
Nioh wurde ursprünglich vor knapp 10 Jahren für die PlayStation 3 angekündigt. Die neue Franchise der Ninja Gaiden Entwickler vom Team Ninja fand aber nie in den Handel und verschwand so im Nirvana der Videospiele. Überraschend kündigte Koei Tecmo Nioh wieder an. Diesmal für die PlayStation 4!

Interessant auch – Team Ninja integrierte die Spieler frühzeitig in die Entwicklung von Nioh und lies sich viel Feedback durch mehrere große Beta-Sessions geben. Auch wenn wir an den Beta’s nicht teilgenommen haben wissen wir, dass Nioh seit dem große Veränderungen durchgemacht haben soll. Vermutlich ein kluger Schachzug!

[b]Ein wilder Mix aus guten Spielmechaniken[/b]
Und so ist Nioh am Ende ein ziemlich genialer Mix aus vielen beliebten Spielmechaniken geworden. Unverkennbar ist der Dark Souls/Demon Souls/Blood Borne einfluss. Die Grundlegende Mechanik von Ausdauer, Leben, Ausweichen, Timing und co findet auch in Nioh seine Anwendung. Allerdings ist es den Entwicklern von Team Ninja dabei gelungen, eigene Akzente zu setzen. Ähnlich wie der Unterschied zwischen Dark Souls und BloodBorne, schafft es auch Nioh andere Aspekte in den Mittelpunkt zu rücken. Bei Nioh sind es Kombinationen, Haltungen und die strategische Anwendung von KI. KI ist mehr oder weniger ein Mix aus Fokus und Ausdauer und verbraucht sich oft viel zu schnell. Mit den richtigen Skills, Haltungen und strategischen Einsatz, können wir das KI aber durch Angriffe und Fertigkeiten wieder aufladen. Und genau das macht Nioh’s Kampfsystem angenehm erfrischend und einzigartig. Es kommt nicht so sehr auf das Timing an, wie bei From Software spielen. Sondern alles fühlt sich strategischer an.

[b]Abzüge in der B-Note[/b]
Allerdings schafft es Team Ninja nicht in allen Aspekten die hohe Qualität von From Software spielen zu erreichen. Denn vor allem die Story von Nioh ist ganz schön schwierig für einen westlichen Spieler zu verstehen. Man muss schon fast sagen dass einem die Story herzlich wenig interessiert. Und so blieb bei mir hängen, dass ich irgendwo in England gestartet bin, Aufgrund von gestohlenen Geist nach Japan Reise und mich dort in den Kampf verschiedener Kasten einmische um meinen Geist zurück zu holen. Typisch fernöstliche Thematik eben. Wer dennoch mehr über die Story erfahren möchte kann im Glossar versuchen die Zusammenhänge nachzulesen.

[b]Blood Borne, Dark Souls und Diablo 3 im Mix![/b]
Wir haben uns aber weniger damit beschäftigt und stattdessen versucht im Spiel voran zu schreiten. Interessant ist, dass Bloodborne ziemlich schnell eine Art Diablo 3 Effekt erzeugt. Denn die Items die wir sammeln Schmiden wir nicht zusammen oder erhalten diese aus vorgefertigten Waffen. Nein – wie in Diablo haben alle Waffen und Rüstungen eine Qualitätsstufe. Neben den Forderndern Kämpfen die erst einmal gewonnen werden müssen und ähnlich viel Angstschweiß in unser Gesicht treiben, kann man am Ende des Kampfes sogar noch ein zweites Erfolgserlebnis haben, indem man ein besonders seltenes und gutes Item findet. Erweitert wird das Prinzip dadurch, dass nach einem durchgang ein weiterer Schwierigkeitsgrad freigeschaltet wird, bei dem das Spiel erneut schwerer wird, dafür aber auch bessere Items fallen. Sehr motivierend für weitere Durchgänge!

[b]Na klar – Co-op auch dabei![/b]
Richtig Spaß macht Nioh aber erst dann, wenn man das Spiel gemeinsam mit anderen spielt. So können wir ähnlich wie in Dark Souls Spieler herbei beschwören. Allerdings kann man auch auf einen üblichen Co-op Modus zurückgreifen bei dem sich beide Spieler gemeinsam einen Magiebalken teilen und so gegenseitig für Vor- und Nachteile sorgen. Stirbt ein Spieler, hat der andere Spieler nur noch begrenzte Ressourcen, bis der jeweils andere Spieler wiederbelebt ist.

Fazit: Unterm Strich lässt sich Nioh tatsächlich fast nur loben. Zwar mögen die Mechaniken von Nioh an vielen Stellen dreist geklaut sein. Allerdings das auf einem ziemlich hohen Level! Außerdem hat man dies genutzt und das ganze so umgesetzt, dass sich alles ziemlich eigenwillig spielt – und das im positiven Sinne.

Der Clou die übliche und hoch gelobte Souls Mechanik mit der begeistertenden Item-Hunt von Dungeon-Crawlern zu mixen ist aber das eigentlich Highlight von Nioh. Die spannenden und knackschweren Kämpfe, gepaart mit Co-op und der Item Hatz eines Diablo machen einen Mix der das Spiel super interessant macht.

Bleibt nur zu hoffen dass die Spieler sich nicht von der wirren Story um japanische Kasten, Geister und co abschrecken lassen. Wer sich einfach auf die Spielmechanik einlässt wird zeimlich schnell merken dass Nioh ein ganz besonderes Spiel ist, dass einen tieferen Blick wer ist!

Kaufempfehlung: Ja!