Yakuza 0 im Test.

Autor des Artikels: Steven Wilcken

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Yakuza 0 im Test.

Yakuza 0 ist seit dem 24 Januar 2017 im Handel erhältlich. Wir haben beim deutschen Vertrieb nachgefragt und die Gelegenheit bekommen uns das Spiel anzuschauen. So viel vorweg – wenn ihr Yakuza 0 spielen mögt, müsst ihr auf jeden Fall resistent gegenüber Japanokitch sein. Damit wird in Yakuza 0 nicht gespart.

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[b]Das Leben als Mafia Boss in Japan[/b]
Mafiageschichte sind im Spielwesen kein neue Thema. Ganz im Gegenteil gibt es einige westliche große Marken die mal besser, mal schlechter umgesetzt sind. Zuletzt gab es da zum Beispiel Mafia 3, dass aber nicht an den Vorgänger ran kommen konnte. Bei Yakuza 0 ist das glücklicherweise nicht so, denn Fans dürften sich mit Yakuza 0 gleich heimisch fühlen. Wieder einmal spielt ihr einen Yakuza (japanische Mafia) und seid den vorgegebenen Bräuchen unterstellt. Während im einen Moment noch fröhlich Karaoke gesungen wird, kann im nächsten Moment schon Folter stattfinden weil einer der Bosse sich „gestört“ fühlt. So ist das halt als Yakuza…

[b]Von Textboxen und Speicherpunkten[/b]
Das Setting und die Geschichte sind aber nicht unbedingt die Meisterleistungen von Sega in Bezug auf die Yakuza Reihe. Zwar gibt es in Yakuza 0 immer wieder nett gemachte Zwischensequenzen. Allerdings hat man sich auch gerne an vielen Stellen arbeit gespart. Statt Zwischensequenz gibt es dann teilweise sogar nur Textboxen.

Ein Umstand der sich über das ganze Spiel zieht, denn auch Speicher dürfen wir nicht frei, sondern müssen dafür Telefonzellen finden. Das ist Spielern der Marke zwar bestens bekannt, jedoch nicht mehr Zeitgemäß. Zwar gibt es auch eine Autosave-Funktion, die ist aber nicht unbedingt zuverlässig und sollte daher nur im Notfall genutzt werden.

[b]Hauptgameplay: Prügeln[/b]
Doch kommen wir zu eurer Hauptaufgabe, denn wie in den Vorgängerspielen müsst ihr auch in Yakuza 0 wieder kräftig Feinde der Yakuza vermöbeln. Meist erhaltet ihr dazu Aufträge die ihr ausführt und anschließend entsprechend Belohnt werdet. Die Belohnungen sind ein wichtiger Faktor, da ihr damit auch Charakterverbesserungen kaufen könnt. Das gilt vor allem für die brutalen Finishing Moves die mehr oder weniger ein Highlight von Yakuza sind.

Später dürft ihr noch mit einem zweiten Charakter namens Goro Majima durch das Spiel ziehen, was für zusätzlich Abwechslung sorgt,

[b]Nur Prügeln?[/b]
Nein! Glücklicherweise prügelt ihr euch nicht durch die Stadt. Allerdings müsst ihr das immer mal wieder weil das Spiel darauf ausgelegt ist dass ihr ein böser Verbrecher seid. Die Wahl wie in manch anderen Open World Spielen, Gegner zu verschonen habt ihr hier nicht.

Darüber hinaus könnt ihr euch aber dennoch an anderer Stelle immer wieder beschäftigen. Die Ganze Welt strahlt nur vor kleinen Details die von euch erkundet werden möchten. Und so ist man auch immer mal abseits der Standardwege unterwegs, erforscht, nutzt und erweitert so seine Spielerfahrung auf ganz anderen Maßstab.

Allerdings fällt auch spätestens hier auf, dass ihr ein Fable für Japanospielstile mitbringen solltet. Die Aufgaben, Minispiele und Details die sich im Spiel finden lassen sind nämlich völlig abseits von dem, was man in westlichen Spielen vorfinden würde. So begebt ihr euch nach dem Schere-Stein-Papier-Prinzip in einen Wrestlingkampf, bei dem Frauen sich gegeneinander ins Gesicht treten und gleichzeitig Herzen dafür umherfliegen. Abgedreht!

[b]Optisch gut weiter entwickelt[/b]
Die größten Fortschritte hat die Yakuza Serie allerdings in der Optik gemacht. Die Entwickler haben hier nicht unbedingt auf Realismus gesetzt und es gibt stellenweise Szenen, die nicht so hochwertig wie manch andere wirken, aber die offene Stadt an sich ist aufgrund der vielen Leuchtreklamen und der Farbenprächtigen Bilder alles andere als hässlich.

Fazit: Yakuza 0 ist tatsächlich ein japanisches Spiel bei dem man nicht unüberlegt zugreifen sollte. Nicht weil es ein schlechtes Spiel ist. Ganz im Gegenteil motiviert uns das Kampfsystem immer wieder und hält uns die detailfreudige offene Welt immer wieder durch Überraschungen am Ball.

Allerdings merkt man, dass das Spiel vor allem für die japanische Zielgruppe entworfen wurde. Nicht nur daran dass es keine deutsche, nicht mal englische Sprachausgabe gibt, sondern an den vielen Thematiken die so völlig abseits unserer westlichen Vorstellungen sind.

Für Spieler die sich aber durchaus auch mit exotischen Ideen auseinander setzen und sich drauf einlassen ist Yakuza 0 durchaus ein unterhaltsames Spiel. Vielleicht nach Möglichkeit mal irgendwo ausprobieren!