Hellblade: Senuas Sacrifice im Test.

Autor des Artikels: Steven Wilcken

Hellblade: Senuas Sacrifice im Test.

Wir haben von Ninja Theory ein paar Tage nach Release doch noch ein Muster von Hellblade: Senuas Sacrifice erhalten und können nun ebenfalls einen Test zum Überraschungs-Hit des Jahres präsentieren. Und ja – Hellbalde ist ein ziemlich besonderes Spiel das eure Aufmerksamkeit verdient hat! Nie war es wohl so wichtig ein Projekt zu unterstützen.

[b]Trible A mit kleinem Team und kleinen Budget[/b]
Hellblade Senuas Sacrifice stammt von dem hoch gelobten Entwickler Ninja Theory. Mit Titeln wie Heavenly Sword, Devil May Cry oder Enslaved haben die Mannen von Ninja Theory einige Titel erschaffen, die bis heute das Genre der Hack’N’Slays prägen.

Entsprechend überraschen war es, dass Ninja Theory bei seinem neusten Projekt auf den Luxus von riesen Budget’s durch Publisher verzichtet und stattdessen mit einem rund 15 Mann starken Team aus Eigenregie ein Projekt umsetzt. Schnell war klar – trotz kleinem Budget und kleinem Team möchte man aber nicht auf Qualität verzichten, denn Hellblade muss sich vor aktueller AAA Konkurrenz optisch und Soundtechnisch nicht verstecken. Ganz im Gegenteil!

[b]Tabuthema Psychische Krankheiten[/b]
Schnell wird allerdings auch klar, weshalb Hellblade: Senuas Sacrifice in Eigenregie und nicht unter einem großen Publisher entstanden ist. In Hellblade setzt Ninja Theory auf ziemlich ernste Themen. Ein Umstand den große Publisher nicht gerne sehen. Erst zuletzt hatten wir im Rahmen unserer News die Thematic, dass Detroit keine Zusammenhänge auf politische Fragen haben möchte. Etwas das große Investoren wohl nicht gerne sehen. Große Entwickler sollen fluffig leichte Unterhaltungskost anbieten, die in anderen Welten eintauchen lassen.

Hellblade: Senuas Sacrifice geht das ganze deutlich härter an. Schon zu Beginn packt einen nämlich die Atmosphäre die durch die einzigartige Heldin Senua ausgelöst wird. Senua leidet nämlich an Depressionen und Schizophrenie. Ninja Theory war es wichtig dies möglichst realistisch darzustellen und hat sich für die Umsetzung von Experten beraten lassen. Gemeinsam mit dem technischen Knowhow – vor allem im Bezug auf die dichte Soundkulisse – fühlt sich Hellblade: Senuas Sacrifice unglaublich intensiv an. Vor allem dann wenn ihr mit Kopfhörern spielt, denn hier wirken die Soundeffekte unglaublich real und lassen euch erahnen wie sich Senua fühlen muss.

[b]Ein Mix aus Spiel und Film[/b]
Und da es Ninja Theory wichtig war, Senua viel Platz zu geben, fühlen wir uns immer wieder in einen sehr guten Film versetzt. Allerdings ohne dabei das Gefühl zu haben niemals zu spielen. Denn auch spielerisch bietet Hellblade solide Kost – auch wenn dies sicherlich nicht die ausgezeichnete Stärke von Hellblade Senuas Sacrifice ist.

Spielerisch schlagt ihr euch in Hack’N’slay Manier mit leichten und harten schlägen, sowie Countern durch unmengen an gegnerischen Dämonen von denen man lange nicht genau weis, ob diese Real sind oder nicht. Ungeachtet dieser Frage gibt es verschiedene Gegnertypen und auch Bosskämpfe. Grade die Bosskämpfe sind dabei phänomenal designt.

Der andere Part sind immer wiederkehrende Rätsel, die vor allem optischer Natur sind. Wir müssen Objekte auf der Karte finden die sich mit Runen in Einklang bringen lassen. Oft muss man dabei mit den Perspektiven Spielen. Ist ein Rätsel gelöst, öffnet sich eine Tür. Das Problem ist – dass sich Rätsel sehr ähneln und mit der Zeit weniger Spaßfaktor, als vielmehr einem Spielzeitverlängerer gleichen. Das ist schade da der sonstige Spielfluss von Hellblade Senuas Sacrifice sehr flott von der Hand geht und das Adrenalin hoch hält.

[b]Blöff, Rückblenden und minimalismus.[/b]
Hat man aber mal verstanden wie es sich mit den Rätseln verhält steht man diese Passagen einfach durch. Denn die Spurensuche nach der Wahrheit inszeniert Ninja Theory Ultra spannend. Vor allem vergisst man nicht Senua als Hauptcharakterin immer weiter vorzustellen – denn immer wieder erleben wir Rückblenden. Dabei erleben wir auch Senua als unbeschwerte Kriegerin, eines Keltenstammes und ihr Schicksal der Verbannung – sehr mitreißend!

Vor allem wirkt das ganze Spiel aber auch so authentisch, da man minimalistische Systeme entwickelt hat, die einem auch ganz ohne Interface die nötige Übersicht über das Spielgeschehen geben. So wissen wir aufgrund der dichten Soundkulisse immer, woher Gegner kommen und wann Gefahr droht. Das nicht vorhandene Interface hingegen lässt uns dank der einzigartigen Perspektive noch tiefer in das Spiel versinken.

Fazit: Hellblade Senuas Sacrifice ist tatsächlich eine große Überraschung. Über Jahre hinweg haben uns immer wieder Videos erreicht, die zwar optisch gut aussahen aber lange eher eine Nebenläufige Rolle gespielt haben. Das beweisen beispielsweise die Zugriffszahlen auf die News die wir zu Hellblade: Senuas Sacrifice gepostet haben.

Und plötzlich ist da mit dem Release von Hellblade Senuas Sacrifice ein Spiel, dass zwar nicht ganz perfekt, gemessen an den Standards der Spieleindustrie und der kleinen Entwicklergröße wirklich meisterhaft umgesetzt ist und unglaublich mutig ist.

Am Ende bleibt zu hoffen, dass dieser Mut von den Spielern auch unterstützt wird und ordentlich viele Spieler eine Kopie von Hellblade kaufen. Für die veranschlagen knapp 40€ solltet ihr dies auf jeden Fall tun. Hellblade ist ein genialer Trip, der euch ca. 10 Stunden unterhält. Und das auf Trible A Spiel Niveau!

Kaufempfehlung: Ja! Unbedingt zugreifen und selbst erleben!