Evolve im Test

Autor des Artikels: Steven Wilcken

EvolveDas, was ihr da seht, wenn ihr aus dem Backbordfenster blickt, ist Shear. Ein unbeflecktes Paradies. Eine Atmosphäre, in der man atmen kann, fast normale Schwerkraft, enorme Biodiversität. Sollte mal ein Einsatz für die Erde werden. Hätte Kepler 616g heißen sollen und die Beobachtungsteams haben den Planeten mal Lassel’s World genannt, aber… ach das ist eine lange Geschichte, viel zu lange. Jetzt ist es Shear.

Ich soll euch eine Einweisung geben – und wir treten gerade in den Orbit ein, also mache ich es kurz. Die Kolonie kam wegen des Bohriums her. Ihr wisst schon, Raumschiff-Treibstoff. Der ganze Planet ist davon bedeckt. Sprich, es ist wahrscheinlich der wertvollste Ort der ganzen Galaxis. Und trotzdem fliehen alle.

Wieso? Es gab 30.000 Kolonisten da unten, aber seht ihr die ganzen Schiffe auf dem Weg zum Übertrittspunkt? Das sind fast alle von ihnen. Unsere Aufgabe ist es, zum Rest vorzustoßen und ihnen die Monster vom Leib zu halten, während die letzten Schiffe sich für den Sprung bereitmachen.

Ja, Monster. Aliens genau genommen, aber nicht zu vergleichen mit den gewöhnlichen Garten-Aliens, die ihr bisher erledigt habt. Größer als Tyrannen, schneller als Gifthunde, und gerissener als ein Riesenmaul. Sie fliegen, sie springen, sie, äh, teleportieren sich. Kamen aus dem Nichts und haben im Handumdrehen die Städte überrannt. Wir müssen sie lange genug ablenken damit die Kolonisten sich in Sicherheit bringen können.

Das Ganze wird gut bezahlt, und damit meine ich RICHTIG gut. Ihr könnt euch zwar keinen Plutoiden davon kaufen, aber ein militärtaugliches Schiff oder eine Station sind schon drin. So gut, dass ich meine Ruhestandspläne noch um ein Jahr verschoben habe. Und ich habe fest vor, lange genug zu leben, um mir die Prämie abzuholen. Und für den nicht soo wahrscheinlichen Fall, dass wir von diesen Alien-Teufeln von jenseits der Sterne zerfleischt werden, geht die Prämie an eure Angehörigen, beziehungsweise im Fall von Bucket an irgendeine Bewegung für KI-Rechte.

Ich weiß, das ist nicht unser Einsatzgebiet. Wir sind Planetenbändiger. Wir sollen unbewohnte Planeten sicher für die Menschheit machen und nicht gegen eine Monsterarmee kämpfen. Aber die Bezahlung ist gut, wir haben das Knowhow und ich habe nicht den Eindruck, dass einer von euch einen Rückzieher machen will. Ich wette, ihr brennt ganz genauso darauf wie ich, die Viecher in Fleisch und Blut zu sehen. Also runter zum Landungsschiff, rüsten uns aus und sagen Hallo!

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Willkommen auf Shear (Auszug aus dem Begleitheft)

Am 10. Februar war es endlich soweit und der umstrittene 4 vs. 1 Shooter Evolve ist im Handel erschienen. Umstritten ist Evolve aus folgenden Gründen: 1. Weil es diverse Debatten um die DLC Politik gibt. 2. Der Umfang des Spiels soll den Preis nicht rechtfertigen.

Deswegen haben wir uns unter anderem entschieden, diesmal mehr Zeit für den Test aufzuwenden, um auch wirklich alle Punkte und Aspekte unter die Lupe zu nehmen. Davon ab gibt es zu dem noch, wie schon in der Alpha und Beta, Verbindungsprobleme mit dem Spiel. Diese konnten wir nun aber auf Spieler mit Internet Anschlüssen von der deutschen Telekom reduzieren. Spieler mit anderen Netzanbietern können scheinbar normal spielen.

Retten von Kolonisten in nur fünf Tagen

Die Entwickler von Turtle Rock Studios haben immer wieder gesagt, wer was über die Story erfahren will, soll die Kampagne spielen. Eine Kampagne im klassischen Sinn ist aber in Evolve nicht existent. Es gibt stattdessen den Evakuierungsmodus, welcher einer Minikampagne gleichkommt.

Und genau das Szenario in dem Auszug aus dem Begleitheft wird in dem Evakuierungsmodus umgesetzt. So muss man die Evakuierung des Planeten Shears gewährleisten und die Monster in die Flucht jagen, damit die Kolonisten erfolgreich vom Planeten fliehen können. Somit ist also eigentlich alles zur grundlegenden Story gesagt.

Die Minikampagne ist in fünf Maps unterteilt, welche je einen Tag auf Shear symbolisieren. Ebenso werden alle bisher mitgelieferten Spielmodi, Jagd, Rettung, Nest und eben Evakuierung dort eingebaut. Beginnen wird der Evakuierungsmodus immer mit einer Jagd Mission und endet logischerweise mit der eigentlichen Evakuierung.

Schön umgesetzt ist, dass die Spieler bei den Tageswechseln zwischen zwei Spielmodi abstimmen können, welcher als nächstes dran ist. Witzig an dieser Stelle ist, und sorgt auch für reichlich Abwechslung, dass je nachdem wer die vorherige Runde gewinnt, auf der nächsten Map ein Vorteil für den Gewinner geschaltet wird.

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Fleischfressende Pflanzen, Geschütztürme und Portale

Wenn nun beispielsweise das Monster eine Runde gewinnt, bekommt er auf der nächsten Map einen Vorzug. Dieser kann beispielsweise ein begleitendes Monster sein, oder Portale die dem Monster eine schnelle Bewegung über die Map ermöglichen.

Das Gleiche gilt natürlich auch für die Jäger. Gewinnen diese eine Runde, können sie bspw. selbstschießende Geschütztürme oder mitkämpfende Kolonisten erhalten. Es gibt eben unzählige Dinge, was passieren kann, wenn man die Runde gewinnt oder verliert.

Wenn man den Entwicklern Glauben schenken mag, soll es insgesamt 800.000 Möglichkeiten geben, wie man die Evakuierungskampagne erleben kann. Diese Möglichkeiten setzen sich somit aus der Kombination aus Jägern, des Monsters, der Maps und Modi, als auch aus den Sieg-Boni zusammen.

Und in der Tat hat sich bisher jede gespielte Kampagne anders angefühlt und wurde auch anders erlebt als die vorherige. Es spielen sehr viele zufällige Komponenten eine Rolle dabei. Zudem agieren auch jede Monsterspieler anders und das Gameplay kann sich jede Sekunde ändern.

Ebenso ist es genauso wichtig, dass sich das Jägerteam gut verständigen kann. Ist man in einer Gruppe wo sich keiner richtig abspricht, oder nicht jeder seine Rolle kennt, dann ist man definitiv zum Scheitern verurteilt.

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Die Beherrschung der Jäger

So müssen die Jäger ihre Klasse eben genau kennen und wie Zahnräder in einem Getriebe perfekt ineinandergreifen. Zur Auswahl stehen die Klassen Assault, Medic, Support und Trapper. Jede einzelne Klasse hat ihre Spezialisierung und Aufgabe. Jeder Charakter hat vier Fähigkeiten. Eine davon ist die Klassenfähigkeit und bei jedem Charakter gleich.

Der Assault ist der typische Damage Dealer. Er hat die Aufgabe so viel Schaden wie irgend möglich anzurichten. Durch seine Klassenfähigkeit kann er auch als Tank agieren, denn er hat die Option ein temporäres Schild aufzubauen, welches ihn vor jeglichen Schaden für einige Zeit schützt.

Der Medic sorgt dafür, dass die Gruppe am Leben bleibt. Seine Klassenfähigkeit kann in einem Gewissen Umkreis die Mitspieler und auch sich selbst heilen. Grund für das Monster, diesen in der Regel zuerst aufs Korn zu nehmen.

Der Support ist überwiegend mit schweren Waffen unterwegs und kann mit seiner Klassenfähigkeit die komplette Gruppe Tarnen. Dies kann in einer brisanten Situation sehr hilfreich sein um zum Beispiel bei einer aussichtslosen Lage schnell und unbemerkt zu flüchten.

Wer nun aber eher darauf steht, das Monster aufzuspüren sollte zum Trapper greifen. Zudem kann er mit seiner Klassenfähigkeit eine temporäre Arena errichten. Diese soll das Monster hindern zu fliehen und den Kampf ein wenig fokussieren.

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Die Qual der Wahl

Jeder Klasse stehen aktuell drei Charaktere zur Verfügung und jeder Charakter hat seine Vor- und Nachteile. Allerdings kann man, auf Rang eins nur aus einem der jeweiligen Charaktere der Klassen auswählen. Im Verlauf der Zeit steigt man im Rang auf und kann über das Spielen der Charaktere weitere freischalten.

Um also beispielsweise den zweiten Medic freizuspielen, muss man den ersten solange spielen, bis man für jede Waffe oder Fähigkeit einen Stern gesammelt hat. Das kann möglich sein indem man x Schaden mit einer Waffe gemacht hat, oder im Fall des Medics X Leben geheilt hat.

Sobald man dann aber alle Charaktere freigeschaltet hat, merkt man wie unterschiedlich diese sich alle Spielen. Um den Rahmen des Tests nicht zu sprengen beschränken wir uns auf den Medic. In der Medic Klasse kann aus den Charakteren Val, Lazerus und Caira gewählt werden.

Val hat als Hauptwaffe ein Scharfschützengewehr, welches durch Treffer auf dem Monster Schwachstellen in die Panzerung reisst. Schießen die Mitspieler nun auf diese Markierungen, wird der verursachte Schaden des Schützen erhöht. Neben dem Scharfschützengewehr hat Val noch ein Betäubungsgewehr, um das Monster zu verlangsamen. Zu guter Letzt ist sie im Besitz einer Heilungspistole, welche den anvisierten Jäger kontinuierlich heilt.

Lazarus hat ebenfalls ein Scharfschützengewehr. Nur macht dieses nicht so viel Schaden, hat aber dafür eine höhere Schussfrequenz und einen Schalldämpfer. Dementsprechend kann man unbemerkt Löcher in die Panzerung des Monsters schießen und den Schaden der Gruppe ebenfalls erhöhen. Zudem hat er die Möglichkeit sich zu Tarnen und tote Mitspieler wiederzubeleben. Kann aber nicht, abgesehen von seiner Klassenfähigkeit, sein Team heilen.

Caira hat als Hauptwaffe einen Granatwerfer. Hier kann sie zwischen Napalm und Heilungsgranaten wechseln. Napalm Granaten eignen sich gut um Flächenschaden, als auch Schaden über Zeit zu verursachen. Die Heilungsgranaten können zwar mehrere Jäger gleichzeitig heilen, sind aber auf einer kleinen Fläche begrenzt. Zudem kann Caira die ganze Gruppe mit Drogen versehen um für eine kurze Zeit schneller zu laufen.

Wenn man sich nun überlegt das jeder Charakter jeder Klasse so unterschiedlich zueinander ist, ist es schwer die richtige Kombination für die Spielweise des Teams zu finden und macht noch einmal deutlich, wie abwechslungsreich das Gameplay ausfallen kann.

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Erwecke das Monster in dir!

Aber auch derjenige, welcher das Monster spielen will kann sich aktuell zwischen drei Monstern entscheiden. Auch hier werden die Monster nacheinander freigeschaltet. Jedes Monster spielt sich wieder komplett anders. Als erstes Monster steht dem Spieler der Goliath zur Verfügung durch spielen wird dann anschließend der Kraken und zum Schluss der Geist freigeschaltet.

Goliath ist aktuell das einzige Monster, welches sich nur zu Fuß fortbewegen kann. Dafür kann er sehr weit springen und so versuchen die Jäger auf eine falsche Fährte zu lenken. Durch die recht hohe Panzerung und das viele Leben braucht er sich nicht vor einen Kampf scheuen. Er kann mit Felsen um sich schmeißen, die Jäger mit seinem Feueratem auseinander treiben und mit seiner Sprungattacke schnell einzelne Gegner aufs Korn nehmen. Zudem kann er seine Rammattacke nutzen um die Gruppe weiter ins Chaos zu stürzen oder schnell das Weite zu suchen.

Der Kraken hingegen hat die Möglichkeit zu fliegen, ist dafür aber nicht ganz so gut gepanzert wie Goliath. Seine Angriffe basieren auf Elektrizität. So kann er einen Blitzschlag einleiten und Schaden auf einer kleinen Fläche verursachen. Zudem kann er Minen platzieren, welche die Jäger verfolgen. Um die Gegner auf Distanz zu halten kann er diese mit dem Vortexschlag zurückschlagen oder sich mit einem Stasisfeld umgeben, welcher im Wirkungsbereich um das Monster kontinuierlichen Schaden anrichtet.

Der Geist ist das schnellste und am schwierigsten zu erfassende Monster dafür hat er aber auch das geringste Leben und auch die schwächste Panzerung. Zudem sind seine Attacken recht unvorhersehbar und sehr schnell. Im Vergleich zu den anderen beiden hat er die Möglichkeit sich zu teleportieren und zu tarnen. Er kann einen Klon erschaffen und wird getarnt um sich so schnell aus dem Geschehen herauszuziehen. Sollte er den Kampf suchen, kann er sich zu einem Gegner teleportieren und direkt eine Explosion ausführen. Zudem kann er die Gruppe ganz leicht splitten. Denn er kann aus der Entfernung heraus einen Gegner packen und zu sich holen um Ihn dann mit seiner Supernova zu bearbeiten.

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Üben, Üben, Üben,…

Um dann sein bevorzugtes Monster oder den Charakter beherrschen zu können, braucht es viel Zeit und Übung. Dazu dient der implementierte Solo Modus gerade zu gut. Denn dieser beinhaltet nicht wie zuvor vermutet eine Singleplayer Kampagne, sondern sämtliche Modi aus dem Multiplayer, nur eben gegen Bots.

Die Jäger Bots agieren wie man es für Bots erwarten würde. Sie heilen einen nur wenn es unbedingt nötig ist und unterstützen den Spieler nur bedingt. Vorteil ist, wenn man stirbt, kann man schnell in die Rolle eines Bots schlüpfen und diesen weiterspielen.

Grundsätzlich halten sich die Jäger Bots aber in der Nähe des Spieles auf und versuchen bestmöglich zu agieren. Im Kampf gegen das Monster ist man dann aber in der Regel eher unterlegen, vor allem wenn man nicht weiß, wie die gespielte Klasse zu agieren hat.

Die Monster KI hingegen ist sau gut und schwer zu besiegen. Jede Attacke des Monsters sitzt und schlau ist sie auch noch. Denn es hat immer ein Auge auf die Jäger und sollte jemand versuchen einen wiederzubeleben wird dieser sofort ohne zu zögern attackiert. Da kann es selbst für ein eingespieltes Team schwierig sein dagegen zu bestehen.

Die KI kommt auch im Multiplayer zum Einsatz. Sollten nicht genug Spieler gefunden werden, werden diese nämlich durch Bots ersetzt. Oder man Spielt den Evakuierungsmodus im Koop Modus, wo man direkt gegen ein KI Monster anstatt wie im PvP Modus gegen einen menschlichen Spieler spielt.

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Lasset die Jagt beginnen!

Der meist gespielte Spielmodus in Evolve ist aber wohl Jagd. Neben dem Evakuierungsmodus steht dieser direkt zur Auswahl. Alle anderen Spielmodi, Nest, Rettung und Evakuierung, können einzeln über ein individuelles Spiel gestartet werden.

In Jagd übernehmen vier Spieler die Rolle der Jäger und ein Spieler die des Monsters. Die Aufgabe der Jäger ist es, das Monster aufzuspüren und dieses zu töten. Das Monster hingegen muss den Jägern ausweichen und möglichst viele kleinere Kreaturen töten und fressen. Durch das Fressen wird Panzerung aufgebaut und man erhält die Möglichkeit zu „evolven“, also eine Stufe aufzusteigen. So wird man noch größer und mächtiger. In der maximalstufe 3 muss das Monster entweder das auf der Karte befindliche Stromrelais zerstören, oder alle Jäger töten.

In Nest geht es darum sechs, auf der Karte versteckte Eier zu zerstören, oder das Monster zu töten. Allerdings hat hier das Monster zusätzlich die Option die Eier zu öffnen und sich so Verstärkung in Form eines Goliath Stufe 1 Begleiters zu sichern. Die Jäger gewinnen, wenn sie das Monster töten oder alle Eier zerstören. Das Monster gewinnt nur, indem es alle Jäger tötet.

In Rettung geht es darum auf der Karte verteilte Kolonisten zu retten und zu einem Evakuierungspunkt zu bringen. Alle zwei Minuten kommt ein Landungsschiff um die Kolonisten abzuholen. Das Monster muss dieses Vorhaben natürlich verhindern und die Kolonisten, als auch die Jäger töten.

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Shear ist ein gefährlicher Ort

In jedem Spielmodus steigt also die Gefahr, dass je länger die Jäger für Ihr Ziel brauchen, es schwieriger wird gegen das Monster anzutreten. Aber nicht nur die Zeit ist gegen die Jäger. Auch die Fauna des Planeten kann für den einen oder anderen unangenehmen Moment sorgen.

Denn die Tiere auf Shear sind teilweise aggressiv und können den Jägern gut zusetzen. Zum Beispiel sind fleischfressende Pflanzen verteilt, die unachtsame Jäger gerne mal schlucken. Oder andere riesige Tiere, wie der Tyrann können dem Jäger zu einer großen Gefahr werden.

Hin und wieder kann das Töten von Tieren aber auch einen Vorteil bringen. Hin und wieder kann das Töten eines Tieres der Gruppe einen Buff bringen. Diese sind aber zufällig verteilt und haben unterschiedliche Vorzüge. Wie zum Beispiel mehr Schaden oder schnelleres aufladen des Jet Packs.

Jeder Jägercharakter hat nämlich ein Jet Pack auf dem Rücken, welches ihm erlaubt sich schnell in der Vegetation von Shear fortzubewegen. Allerdings hat jedes Jet-Pack nur begrenzt Treibstoff. Dieses wird aber während Nichtbenutzung wieder aufgeladen. Durch die Jet-Packs werden dann die Kämpfe mehr drei Dimensional und spannender.

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Die Technischen Aspekte von Evolve

Die Ego-Perspektive der Jäger kann dann aber auch gerne mal dazu führen, dass man die Übersicht hin und wieder verliert. Das Monster im Gegensatz wird aus der Third-Person Sicht gesteuert. So hat es immer einen guten Überblick über die aktuelle Lage.

Dazu trägt auch die geniale Steuerung bei. Die Jäger-, als auch die Monstersteuerung wurde präzise, teils zu präzise ausgeführt. Teilweise reicht ein leichtes berühren der Tasten auf dem Gamepad um die jeweiligen Aktionen auszuführen. Auch die Belegung der Tasten wurde durchaus gut durchdacht und abgestimmt.

Gut abgestimmt ist auch der Sound. Sollte man in dem Genuss von einer Surround Anlage oder Headset sein, teilt einem die Umgebung immer genau den Standort des Monsters mit, sollte man sich in dessen Nähe befinden. Aber auch die Waffensounds oder die Dialoge sind perfekt umgesetzt. Läuft man nun also durch Shear, hat man wirklich den Eindruck sich in diesem lebensfeindlichen Umfeld zu befinden.

Aber leider sind auch negative Aspekte, bei der getesteten Version für die Xbox One, aufgefallen. Teilweise sehen Texturen nicht gerade scharf aus und es kommt vereinzelt zu clipping Fehlern. Grund dafür kann sein, dass die Xbox One Version „nur“ in 900p bei 30 FPS läuft. Die PS4 erreicht hingegen 1080p bei gleichen Frames. Die PC Version sieht hingegen am besten aus und kann bis zu 4k darstellen.

Teilweise werden Schatten allerdings auf allen Plattformen falsch dargestellt und man hat dadurch den Eindruck durch Wände schauen zu können. Genauso sind noch kleinere Bugs wie das feststecken des Monsters nachdem es gefressen hatte oder plötzlich einsetzende Schwerelosigkeit enthalten. Diese Fehler kamen allerdings in rund 100 Spielen vielleicht zweimal vor.

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Die DLC Politik

Vom Umfang her bietet Evolve also relativ viel Abwechslung. Auch wenn zum Launch des Spiels nicht gerade viele Spielmodi enthalten sind, sollen nach und nach kostenfrei neue Modi eingebaut werden. Das gleiche gilt ebenso für neue Karten. Neben den zwölf bestehenden Karten werden so auch kostenlos nach und nach welche angeboten.

Dafür wird man dann aber für neue Charaktere und Monster zur Kasse gebeten, welche auch in Form von Season Pässen erhältlich sein werden. Die Entwickler haben sich aus einem ganz bestimmten und auch lobenswerten Grund für diesen Weg entschieden. Jeder Spieler soll immer mit jedem zusammen spielen können, unabhängig vom Spielmodus oder der gespielten Karte.

Wenn man jetzt den neuen Charakter X nicht besitzt der Mitspieler aber schon kann man trotzdem zusammen spielen. Das gleiche gilt für das Monster, obwohl man ein neues Monster nicht besitzt, kann man gegen dieses spielen. Man will dem System anderer Spiele somit aus dem Weg gehen und man muss nicht die gleichen DLCs haben um miteinander spielen zu können. Das besteBeispiel an dieser Stelle wäre Call of Duty.

Die Frage ist halt nur, wie oft und in welchem Umfang die Entwickler neue Inhalte für Evolve bereitstellen werden. Sollte sich aber ein guter Rhythmus von jeweils 2-3 Monaten einpendeln, kann dies durchaus von Vorteil sein. Wenn jetzt aber nur einmal im Jahr neue Karten oder Modi bereitgestellt werden, ist dies natürlich nicht gerade Sinn der Sache und untergräbt die Entscheidung von Turtle Rock Studios.

Neben den Charakteren kann dann auch jeder Spieler optional andere Skins für seinen Charakter oder sein Monster im Ingame-Store erwerben. Ebenso können Skins für Waffen erworben werden. Keine exklusiven Waffen oder Spielvorteile.

Pro:

+ 4 vs. 1 Gameplay
+ Gute Balance
+ Super Sound
+ Spaßige Charaktere und Monster
+ Abwechslungsreiches Gameplay (u.a. durch die Evakuierungs Kampagne)
+ Taktische Spielweise ….
+ Guter DLC Ansatz
+ Abwechlungsreiches Map-Design

Contra:

– … die ein Koordiniertes Team erfordert
– Kein echter Storymodus
– einige Bug im Gameplay und Grafik
– Zu wenig Spielmodi
– Zuviele kostenpflichtige Skins
– (für Solo Spieler ungeeignet)