Rory McIlroy PGA Tour im Test

Autor des Artikels: Steven Wilcken

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Electronic Arts hat uns die Möglichkeit gegeben Rory McIlroy PGA Tour zu testen. Seit einigen Tagen Golfen wir im bester Manier auf der Konsole. Doch kann der erste echte Next-Gen Golfer überzeugen? Oder bleibt es am Ende ein ähnlicher Blender wie das Comeback von NBA Live? Wir klären dies im Test!

[b]Geteiltes Schicksal[/b]
Rory McIlroy PGA Tour kennt ihr nicht? Richtig! EA hat den Cover-Star und den Namen der ehemaligen Tiger Woods PGA Tour Serie geändert. Zusätzlich hat man ein Jahr pausiert und geschaut, dass man die Frostbite Engine in das Spiel implementiert bekommt. Die ist für große Areale programmiert und damit perfekt für ein Golf Spiel. Ansonsten setzt man ja lieber beim Sport auf die „Ignite“ Engine.

Leider hat man sich den technischen Vorsprung einiges kosten lassen. Denn ähnlich wie NBA Live mag Rory McIlroy PGA Tour spielerisch nicht ganz überzeugen. Erst recht nicht wenn man den ein oder anderen „Vorgänger“ gespielt hat.

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[b]Spieler und Editor[/b]
Wieso uns das ganze Konzept nicht überzeugt sind vor allem die vielen gestrichnen Inhalte. Wenn wir mal einfach damit anfangen aufzuzählen, was alles gestrichen wurde, werdet ihr uns schnell folgen können. So gibt es beispielsweise nur noch zwölf Golf Spitzensportler, die wir zum Spielen auswählen können. Vorgänger hatten nicht nur mehr Männer, sondern sogar frauen zur Auswahl, die in Rory McIlroy PGA Tour ersatzlos gestrichen wurden. Die Anzahl an Profispielern hat sich also einfach mal halbiert.

Fans werden nun damit argumentieren, dass das zwar ärgerlich aber kein wirkliches Argument ist. Denn Tiger Woods kam immer mit einem mächtigen Editor daher, bei dem man sich seinen eigenen Golfer zusammenstellen konnte, mit dem man anschließend Karriere gespielt hat. Aber auch hier wurde die Scheere knallhart angesetzt und die Möglichkeiten zum erstellen eigener Charakter drastisch reduziert. Hier ein paar Optionen ausgewählt. Da ein paar klicks und fertig ist der Spieler. Die ehemalige Vielfallt ist komplett gestrichen! Und das ist besonders Schade, da man in NBA Live zeigt, dass man bereits Schnittstellen geschaffen hat, die dies besser machen. Dort darf man nämlich dank Begleit-App sogar sich selbst fotografieren und dann im Spiel darstellen lassen.

[nextpage title=Karriere,Karten,Multiplayer]

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[b]Karriere und wenige Karten[/b]
Im Karriere Modus gibt es ebenfalls viele fragwürdige Entscheidungen. Wir spielen die Karten nämlich nicht nach Reihenfolge durch, sondern dürfen immer nur bestimmte Löcher spielen. Die Auswahl scheint dabei willkürlich zu erfolgen und lässt ein geplantes Üben von Kursen unmöglich erscheinen.

Außerdem fehlt ein wenig die Atmosphäre und passende Soundkulisse bei solch einem Turnier. Die Zuschauer reagieren merkwürdig auf unsere Aktionen. Lediglich die Sprecher machen einen ganz ordentlich Job.

Schnell hat man dann alle 12 Karten durchgearbeitet. Ja – genau es gibt nur 12 Karten. Auch hier wurde also die Scheere angesetzt da Vorgänger viel mehr Karten zu bieten hatten.

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[b]Optik überzeugt – Steuerung stellt zufrieden[/b]
Vermutlich hat letzteres aber einfach mit der neuen Optik des Spiels zu tun. Dank der Frostbite Engine sind die Karten teils sehr aufwendig gestaltet und sehen optisch wirklich toll aus. Die Grafikabteilung von EA Sports hat hier einen wirklich tollen Job geleistet!

Doch wenn ich gerne Golfen möchte ist eben nicht unbedingt Grafik das entscheidene, sondern viel mehr dass ich eine vernünftige Steuerung habe. Die stellt soweit auch zufrieden, vor allem da der Spieler selbst zwischen 3 Steuermöglichkeiten entscheiden darf. So darf man entweder die in den letzten Jahren in den Trend gekommene Schwungsteuerung nutzen. Oder doch lieber mit einem Stick des Controllers bedienen. Wer es richtig Old-School haben möchte, kann sogar via Knopfdruck schlagweiten bestimmen.

[b]Stärken im Multiplayer[/b]
Trotz des stark abgespeckten Inhalts die Rory McIlroy PGA Tour kein schlechtes Spiels geworden. Vor allem wegen der unterschiedlichen Multiplayer-Inhalte. Zwar vermisst man auch hier das ein oder andere Feature, dass Vorgänger gemacht haben, jedoch bleibt hier der Spaßfaktor sehr hoch.

Vermissen tun wir beispielsweise die zahlreichen Spaßmodis, bei den es nicht um Realismus und Simulation, sondern eben um Freude ging. Echte Turniere gegen andere echte Menschen sind hingegen sehr spannend und machen wirklich Spaß! Immerhin ein nicht ganz so ernsten Modus hat man mit dem „Night-Club-Challenge-Modus“ eingeführt. Dabei müssen verschiedene Ziele getroffen werden und Challenges gemeistert werden. Außerdem gibt es hier nochmal eine andere Optik da die Plätze mit Neonlicht beleuchtet werden und die Plätze bei Nacht dargestellt werden.

[nextpage title=Trailer]

[nextpage title=Fazit]

Fazit: Rory McIlroy PGA Tour mag nicht komplett überzeugen. Jedoch gibt es dazu auch keine Option. Bitter ist, dass die Vorgänger viel mehr zu bieten hatten und auch viele Selbverständlichkeiten der Vorgänger einfach wegschnitten wurden. Dies mit einer besseren Optik zu rechtfertigen wird nur sehr wenig Golf Fans zufriedenstellen. Dennoch gibt es für Next-Gen Konsolen nur wenig Golf-Spiele und wenn überhaupt nur Free-2-Play, keine Simulation oder Indie-versuche. Ich habe die anderen Spiele nicht gespielt oder erinner mich kaum noch an sie. Aber Rory McIlroy sieht man seine EA Herkunft eben an und das überzeugt letztlich dann doch.

Wer als Tiger Woods Fans mit ein paar bitteren Pillen leben kann, der wird mit McIroys ersten Auftritt sicherlich zufrieden sein. Vor allem wenn ihr es dann im Multiplayer spielt. Hier kann man schon ein paar spaßige Abende miteinander verbringen.

[quote]Kaufempfehlung: Ja![/b]